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Über
das Buch
Michael Kraske spürt empathisch der
gesellschaftlichen Verfasstheit im Osten nach – als geborener „Wessi“, der mehr
Lebenszeit in Leipzig verbracht hat als in seiner alten Heimatstadt Iserlohn.
Er analysiert den „Sachsenstolz“, der auf eine lange Tradition zurückgeht und
von der regierenden CDU noch befeuert wurde. Institutionen von Gericht bis Presse
sind oft blind gegen den alltäglichen Rassismus und Rechtsradikalismus, auch
weil es weder genug Prävention noch Repression dagegen gibt. „Wutbürger“
dominieren den Diskurs, die Aufrechten und Engagierten werden vielerorts
bedroht und allein gelassen. Kraskes präzise Kritik an den gesellschaftlichen
Zuständen beruht auf profunder Recherche und liefert konstruktive Vorschläge
für einen neuen Demokratischen Aufbruch, der die ganze Gesellschaft mitnimmt. „Der
Riss“ ist aufwühlender Erfahrungsbericht und Langzeitreportage – eine kraftvolle
deutsch-deutsche Erzählung.
(Quelle: tolino eBook Michael Kraske „Der Riss: Wie
die Radikalisierung im Osten unser Zusammenleben zerstört“, S. 5)
Über
den Autor
Michael Kraske, *1972, ist
Journalist und Autor von Sachbüchern sowie Romanen und lebt in Leipzig. Er
schreibt Reportagen und Porträts und interviewt für die ZEIT, SPON, MDR.
Außerdem ist er Radio- und TV-Experte für WDR, MDR, Bayerischer Rundfunk,
Deutschlandfunk und Phoenix.
(Quelle: tolino eBook Michael Kraske „Der Riss: Wie
die Radikalisierung im Osten unser Zusammenleben zerstört“, S. 5)
Format: ePub
Seitenzahl:
352 (Printausgabe)
Erscheinungsdatum: 28.02.2020
Verlag: Ullstein Verlag
Preis: 19,99 Euro
Diese
Rezension fällt mir jetzt überhaupt nicht leicht. Denn ich tue mich schwer, bei
der Beurteilung dieses Buches objektiv zu bleiben. Wir alle haben schließlich
eine politische Meinung. Und diese beeinflusst dieses Mal in erheblicher Weise,
wie ich das Buch und die Schreibweise des Autors empfinde. „Der Riss: Wie die
Radikalisierung im Osten unser Zusammenleben zerstört“ von Michael Kraske ist
vollkommen aktuell. Und in vielen Teilen kann ich dem Autor zustimmen in seinen
Sichtweisen und Handlungsempfehlungen, aber in vielen Teilen des Buches kann
ich dies wiederum auch nicht. Der Autor ist mutig – und wahrscheinlich ist es
schon für ihn zu profan, wenn man in dieser Angelegenheit von Mut spricht.
Schließlich müsste doch das Bekämpfen von Rassismus Selbstverständlichkeit
sein. Viele Missstände und Versäumnisse seitens der Politik und auch Mitbürgern
werden aufgegriffen und ausdiskutiert und angeprangert. Und dafür bekommt
Michael Kraske meine vollkommene Zustimmung. Aber ich bin ein Kind des Ostens,
ich bin im ehemaligen Bezirk Halle, Kreis Naumburg, dem heutigen
Sachsen-Anhalt, in der ehemaligen DDR geboren und aufgewachsen. Bis ich 9 war.
Bis heute lebe ich in Sachsen-Anhalt. Und auch wenn ich mehr von der BRD
mitbekommen habe als von der DDR – ich fühle mich persönlich mit diesem Buch
ein klein Wenig angegriffen. Irgendwie streut das Buch für mich Vorurteile, was
der Autor sicherlich keinesfalls beabsichtigt. Aber so kommt es beim Lesen
herüber. Sicherlich hat der Autor Recht, dass eine gewisse Anfälligkeit für
Rassismus in den neuen Bundesländern besteht, zumindest rein statistisch. Aber
im Buch wird sich fast ausschließlich auf den Osten und Sachsen konzentriert.
Wer mich kennt, weiß, dass ich sehr friedliebend bin. Ich komme mit vielen
Menschen gut aus, egal, wie sie aussehen, welche Gesinnung sie haben. Aber
dennoch hege ich auch hier und da Ängste gegen manche Mitbürger. Als ich Teenie
war, war ich freitags immer zum Training vom Kegelclub. Am frühen Abend bin ich
dann mit dem Fahrrad nach Hause gefahren. Es war Pfingsten. Und da fuhr neben
mich ganz langsam ein Auto, vollbesetzt mit Korpsstudenten. Diese fragten nach
dem Weg zur Rudelsburg. Ich, hilfsbereit wie ich schon immer war, beschrieb
diesen Weg. Doch einer der Autoinsassen meinte dann, ich könnte auch mein
Fahrrad in den Kofferraum packen, mitfahren und ihnen den Weg zeigen. Oh man,
da bekam ich es richtig mit der Angst zu tun. Ich bin mit dem Rad
davongefahren, habe in die Pedale getreten, wie eine Irre. Und das Auto? Ist
die ganze Zeit, bis zum Haus meiner Eltern, hinter mir her gefahren. Seither
habe ich Scheuklappen, wenn ich Korpsstudenten auch nur sehe. Ja, das ist auch
ein Vorurteil, denn nicht alle Korpsstudenten müssen gleich sein und handeln.
Aber auch eine gewisse Distanzhaltung existiert bei mir leider, wenn ich allein
auf der Straße unterwegs bin und ein Bürger mit afroamerikanischen Wurzeln
begegnet mir. Denn bereits zweimal musste ich Zuflucht suchen. Einmal in
Chemnitz sprach mich ein Mann an. Ich war höflich. Und irgendwie war das mein
Fehler. Denn der Mann verfolgte mich, bis ich Zuflucht in einer geöffneten
Sporthalle fand. Als ich hineinging, drehte der Mann ab. Es ist nichts
passiert. Und einmal kam ich vom Hausarzt. Mich grüßte ein immigrierter
Mitbürger, ich grüßte zurück. Und schon wurde ich ihn nicht mehr los. Er
verfolgte mich, bis ich in einen Discounter flüchten konnte. Daher verspannen
sich meine Schultern bereits bei der bloßen Begegnung. Das sind auch alles
Vorurteile, ich weiß, aber es stecken auch persönliche Erfahrungen dahinter.
Ich mag es nicht, wenn mir Menschen Angst einjagen, egal, woher sie stammen,
wohin sie wollen und was sie vorhaben. Wobei das für mich niemals rechtfertigen
würde, einfach so Gewalttaten sprechen zu lassen. Aber so kann ich doch einige
Menschen verstehen, die Unsicherheit und Angst verspüren in ihrem Alltag. Angst
vor Terrorismus, seien es nun rechtsradikale Anschläge auf Synagogen, aber auch
Terrorfahrten auf einem Berliner Weihnachtsmarkt. Immer trifft es auch
Unschuldige. Und das darf nicht sein. Ihr seht, meine Rezension ist gar nicht
so einfach, so objektiv. Auf der einen Seite verstehe ich Michael Kraske mit
seinen Ausführungen in „Der Riss: Wie die Radikalisierung im Osten unser
Zusammenleben zerstört“. Aber auf der anderen Seite ist es für mich zu
einseitig betrachtet. Nicht nur die „Ossis“ sind die Bösen. Es gibt immer auch
2 Seiten.
(Dieses Buch wurde mir kosten- und bedingungslos zur
Verfügung gestellt. Dieser Beitrag gibt meine ehrliche und persönliche Meinung
wieder.)
Liebe Grüße
Jana
Ein sehr spannendes Thema. Ich mag deine Rezensionen immer sehr gerne.
AntwortenLöschenViele Grüße
Lara
www.likethewayidoit.de
Guten Morgen Lara, vielen lieben Dank, das freut mich. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende. Liebe Grüße Jana
LöschenGuten Abend Jana,
AntwortenLöschendas klingt nach einem wichtigen Buch. Bei mir auf Arbeit arbeiten auch Leute aus verschiedenen Ländern (China, Kamerun, Venezuela) und da achte ich auch drauf, dass es keinen Rassismus gibt.
Habe ein sonniges Wochenende
Liebe Grüße
Nancy :)
Guten Morgen Nancy, das ist auch enorm wichtig. In der Kanzlei, in der ich atbeite, gibt es auch Mandanten mit unterschiedlichter Herkunft. Und das ist auch gut so. Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag. Liebe Grüße Jana
LöschenSounds very interesting. Thank you for sharing.
AntwortenLöschenNew Post - https://www.exclusivebeautydiary.com/2020/04/lancome-labsolu-lacquer-gloss-323-shine_5.html
You are welcome my dear. Have a nice day. Best regards Jana
LöschenHallo meine Liebe:)
AntwortenLöschenDas Buch klingt echt interessant, Danke für das tolle Review;)
Hab einen schönen Tag;)
Ganz liebe Grüße aus Stuttgart
Isa
www.label-love.eu
Guten Morgen Isa, sehr gern. Ich wünsche Dir einen schönen Tag. Liebe Grüße Jana
LöschenDas hört sich wirklich richtig interssant an, vielen Dank für die tolle Vorstellung!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Jimena von littlethingcalledlove.de
Guten Morgen Jimena, sehr gern. Ich wünsche Dir einen schönen Tag. Liebe Grüße Jana
LöschenDas klingt wirklich nach einer interessanten Rezension. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Büchern.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Luisa von http://www.allaboutluisa.com/
Guten Morgen Luisa, ja, das geht mir genauso. Ich wünsche Dir einen schönen Tag. Liebe Grüße Jana
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